Der Weg zum Motorsport Teil 1

Vecithumb1Viele Motorsportfans möchten sich einmal den Traum vom Rennfahren erfüllen, doch wie geht man es am Besten an? Eine mögliche Strategie, geringes Budget und Probleme auf, als auch neben der Rennstrecke gehören zum Motorsport dazu. Wir geben Tipps, und erklären warum es auch mit Straßenmaterial, das nicht aus dem Rennsport stammt, möglich ist tollen Motorsport zu betreiben.

 

 

„Hätte jemand Anfang 2006 zu uns gesagt dass wir binnen fünf Jahren ein eigenes Motorsportteam betreiben, dass außerdem auf dem Nürburgring seine Runden dreht, hätten wir ihn wahrscheinlich für verrückt erklärt.“ Denn der Start der motorsportlichen Karriere fing dabei ganz zufällig an, und stand auf der sprichwörtlichen „Messers Schneide“. Während einer abendlichen Internetsitzung sprachen Oliver von Fragstein und Martin Aberle wieder einmal über ihre Einsätze bei der Streckensicherung zur VLN am Nürburgring. Auf die mehr oder weniger scherzhaft gestellte Frage ob nicht Interesse bestände einmal die andere Seite der Leitplanken auf dem Nürburgring zu erforschen, fiel der Startschuß für den Einstieg in den Motorsport. Die Suche nach dem passenden Fahrzeug fiel dabei glücklicherweise komplett aus, da sich bereits ein Opel Vectra 2000 in der Obhut als bisheriges Freizeitfahrzeug von Martin Aberle befand.

 

Wer suchet derveciout findet

Ein Team braucht natürlich für den Anfang auch einen Namen, der den Wünschen entsprechend auch gut klingen sollte. „Wer genau uns den Tip gab die Namenwahl bezüglich auf unsere Nachnamen zu legen wissen wir heute wirklich nicht mehr, jedoch war es die beste Idee die bis dato getroffen wurde aus den Namen „Aberle“ sowie „von Fragstein“ unseren endgültigen Teamnamen AVF-Motorsport entstehen zu lassen.“ Erklärt Martin die damaligen Ereignisse.

War die Suche nach dem Namen erfolgreich verlaufen, musste das benötigte Personal aber viel wichtiger noch, die bezahlbare Rennserie ausgemacht werden. Oliver war hierbei voll in seinem Element, war er doch der Mann für die Details und kannte sich somit durchaus ausreichend in allen Reglements der Ringserien aus. Seine Wahl und Empfehlung galt in erster Linie der Gleichmäßigkeitsprüfung (GLP) die schon seit vielen Jahren fest zum Standartprogramm auf dem Nürburgring gehört.

Das Reglement der GLP verlangte nach einem straßenzugelassenen Fahrzeug mit allen erfolgten Eintragungen im Tuningbereich, sowie ein Helm nach einer entsprechenden Norm. Mit diesem Reglement, das Walter Hornungs Prinzip vom „kostengünstigen Motorsport“ folgte, könnten sich einige andere Serien eine Scheibe abschneiden.

 

Gute Freunde sind niemals alleine

Alle Planungen wären zum scheitern verdammt gewesen, hätte es nicht den zuverlässigen Schrauber und selbständigen KFZ-Mechaniker sowie guten Freund John Weißer vom Start weg an ihrer Seite gegeben. „Seit unserem Vorhaben Motorsport als Hobby zu betreiben, bekommt der Ausdruck „Voller Einsatz“ eine ganz neue Bedeutung, besonders seit dem wir miterlebt haben, wie sich unser Mechaniker Johnny für unser Team krumm gearbeitet hat“, erklären die beiden. Die Vorbereitungen an dem Opel wurden zum Großteil nach dem regulären Feierabend geleistet, was es ermöglichte auf jedes noch so unvorhergesehene Problem sehr spontan zu reagieren.

Sowohl zur Vorbereitung des Fahrzeuges, als auch bei Tipps zum Veranstaltungsablauf, gab es aus den GLP-Kreisen große Unterstützung, so zum Beispiel von Thorsten Mommer des Team Ruhrpropeller, die seines Zeichens zu jedem Lauf der GLP im Streckenabschnitt Brünnchen stationiert waren und an ihren orange farbenen Mützen zu erkennen waren. Die GLP empfing Oliver und Martin in aller bester Manier als große Familie, auch im Oktober 2006 als sie ihr erstes Rennen bestritten.

 

Nordschleife + Western Burger = Alptraum

„Es galt für uns den letzten Lauf der Saison 2006 als Motorsporteinsteiger zum Test des Fahrzeuges, als auch zur Kennlernphase des Nürburgrings zu nutzen“, erklärte Martin den späten Einstieg in die laufende Saison. Oliver konnte als langjähriger Sportwart der Streckensicherung und dem Vorteil der wohnhaften Ringnähe einen kleinen Heimvorteil nutzen, und übernahm den ersten Turn. Während Martin sich als Beifahrer mit der Zeitnahme beschäftigen sollte.vecisam

Sollte war genau das Stichwort, denn nach ein paar Runden machte sich der „Westernburger“ des PitStop Restaurants vom Vorabend bemerkbar, weshalb die Zeitnahme zunehmend zur Nebensache tendierte. Dies änderte sich erfreulicher weise nach dem Fahrerwechsel in der Tankrunde schlagartig, als Martin sich auf dem Fahrersitz niederlassen konnte, und den Nürburgring von der deutlich schöneren Seite erfahren konnte.

Das Ergebnis nach insgesamt zwölf absolvierten Runden entschädigte für alle bisherigen Strapazen in der Vorbereitung und dem Rennen, so konnte ein 87. Gesamtrang bei 118 Teilnehmern verbucht werden. Ausbaufähig, aber stolz wie Oskar in der Boxengasse angekommen nach dem Rennen stellten Oliver und Martin den Opel ab und zogen sich die Helme mit einem verschmitztem Grinsen vom Kopf.

 

Im zweiten Teil erläutern wir die Höhepunkte sowie die Schattenseiten des Motorsports, und erzählen von der Geburt von „Luise & Rusty“ sowie der Vergrößerung der der gesamten Mannschaft.