2. Lauf: Pleiten, Pech und Pannen

Der zweite Lauf zur GLP stand für die AVF-Motorsport Mannschaft unter keinem guten Stern.
 
 
Es gibt diese Momente da merkt man schon ein paar Tage zuvor, dass die nun bevorstehenden Wochenendtage oder das bevorstehende Event nicht nach Plan verlaufen könnte. Zugegeben, als Hellseher möchte keiner der vier Piloten von AVF-Motorsport arbeiten, jedoch traten die Befürchtungen von Teamchef Martin Aberle ein, und der zweite Lauf der Saison wurde zum sprichwörtlichen Desaster.
In aller letzter Minute konnten am Freitagabend die benötigten Ersatzteile beschafft werden, die Mechaniker John Weisser in einer Sonderschicht am Samstagmorgen in den Opel Vectra verbaute, um diesen für den am Sonntag anstehenden Lauf zur ADAC Gleichmäßigkeitsprüfung startfertig zu machen. Hoch motiviert begab man sich daraufhin auf den Weg zum Nürburgring, um das Ergebnis vom ersten Lauf bei dem ein 23. und ein 34. Gesamtrang für das Team anstand, zu toppen. Der Sonntag schien nach der Auflösung des Nebels ein Tag wie aus dem Bilderbuch zu werden, mit Sonne und durchaus angenehmen Temperaturen in der Eifel.

Standesgemäß war auch die Fahrerbesetzung beider Fahrzeuge die selbige, wie zwei Wochen zuvor beim ersten Lauf der Saison. Martin Aberle sowie Thomas von Fragstein pilotierten den Opel Vectra, währen Oliver als auch Udo von Fragstein sich mit ihrem Ford Escort auf die Hatz rund um die Nürburg begaben.
Vom Start weg begaben sich beide Fahrzeuge ohne Probleme in die erste Runde und präsentierten sich das erste Mal an einem Muttertag den Fans an der Strecke.

Die freie Fahrt der Einführungsrunde währte nicht lange, da schon am Ende dieser der Verkehr deutlich dichter wurde. Die fort an begonnene Setzrunde wurde mit einer 14.01.590 Minuten beendet, jedoch aufgrund des in den folgenden Runden sehr dichten Verkehrs im Bereich Start/Ziel nicht erfolgreich bestätigt.
Nach Beenden des ersten Turns standen schon 33,8 Strafpunkte an, womit klar war, dass man bei dieser Veranstaltung die Chance auf einen Pokal verspielt hatte.
Doch damit leider nicht genug, denn der nun anstehende Boxenstop in der sechsten Runde musste zum Motorencheck genutzt werden, da sich die Elektronik Kontrollleuchte des Vectras unverhofft, in Verbindung mit einem Leistungsverlust, gemeldet hatte.
Für Martin Aberle, der nach einem kurzen kritischen Blick in den Motorraum, das Steuer für die zweite Hälfte des Laufes übernahm, galt es somit Schadensbegrenzung zu betreiben.
Doch der zuvor angekündigte Leistungsverlust, als auch die Dichte des Verkehrs machten aus dem Versuch einer Schadensbegrenzung eine scheinbar unmögliches Unterfangen, dass dennoch mit Gesamtrang 71 und 44,6 Strafpunkten unter dem Motto „Pleiten und Pech“ einzustufen abgeharkt werden konnte.
„Am Ende zählte für mich nur noch das Ankommen mit der kränkelnden ‚Luise‘ im Ziel“, kommentierte Teamchef Martin Aberle das sehr enttäuschende Ergebnis des zweiten Laufes.

Um die Überschrift aufzugreifen, bleibt somit für Oliver und Udo von Fragstein noch das Motto „Pannen“ übrig, diese sind jedoch nicht auf eigene Fehler zurück zuführen. Die im ersten Turn selbst gesetzte Zeit von 14.16.060 Minuten wurde mit 17,5 Strafpunkten bestätigt, und somit einer Abweichung von nur 0,7 Sekunden in den darauf folgenden drei Bestätigungsrunden absolviert.
Auch der zweite Turn der bei Oliver und Udo ohne Fahrerwechsel statt fand wurde mit nur 10,7 Strafpunkten absolviert, womit bei insgesamt 28,2 Strafpunkten ein 45. Gesamtrang anstehen hätte können. „ Die Rundenzeiten waren ok, aber es fehlten die Topzeiten um weiter vorn zu landen“, kommentiert Oliver.
Das Thema „Pannen“ wird jedoch den beiden Ford Escort Piloten nicht mehr so schnell aus dem Gedächtnis entweichen: Der Rennleitung unterlief derweil ein fataler Fehler, so erteilte sie den Piloten der Startnummer 52 fälschlicherweise eine Zeitstrafe von 5 Sekunden (50 Strafpunkte) für das Anhalten vor Start/Ziel, während der laufenden Gleichmäßigkeitsprüfung.

Vermutlich eine falsch abgelesene Startnummer durch den zuständigen, beauftragten Kommissar warf Oliver und Udo von Fragstein auf den 91. Gesamtrang zurück, woraufhin die Stimmung sichtlich fiel: „Wir können zweifelsfrei mit unserem Onboard Video unsere Unschuld beweisen, leider jedoch interessierte dies die Rennleiterin herzlich wenig, als wir das Gespräch nach der Siegerehrung suchten“, berichtet Oliver von Fragstein sichtlich aufgelöst. „Sicherlich, Fehler können passieren, aber die Gleichgültigkeit gegenüber uns und der Fairniss haben mich schwer enttäuscht, das war eine sehr lehrreiche Erfahrung.“

Für das Team gilt es nun die Spaßkiller des zweiten Laufes hinter sich zu lassen und für den dritten Lauf zu wappnen.