6. Lauf: Das letzte mal Rookie

Mit dem Start zur vorletzten und sechsten Gleichmäßigkeitsprüfung der Saison 2007 am 20. Oktober, schließt AVF-Motorsport die Rookie-Zeit in der GLP ab. Nächstes Jahr wird man mit all der gesammelten Erfahrung in dieser Wertung logischerweise nicht mehr starten dürfen. Der Lauf hingegen war der beste bisher der beiden Piloten Martin Aberle und Oliver von Fragstein.

 

 

Man zitterte nicht schlecht Morgens vor der sechsten Runde der GLP 2007 bei der technischen Abnahme. Nicht doch, dass Auto ist beanstandungsfrei. Aber Temperaturen um den Gefrierpunkt und der erste Einsatz des Eiskratzer zeugen von einem sich langsam aber sicher heranschleichenden Winters.
Die beiden Piloten des vereisten Opel Vectra 2000 waren sich über die Prüfungsstrategie schnell einig. Oliver v. Fragstein überließ Martin Aberle wieder einmal gerne den Startturn. „Dann fahre ich im zweiten Teil mit weniger Sprit an Board“, grinst sich der Beifahrer heimlich einen zu recht, denn wieder einmal nahmen sich die Beiden vor zur Halbzeit nicht zu tanken, um Zeit beim Boxenstop zu sparen.
Die Nordschleife dem hingegen zeigte sich von einer launisch-tückischen Seite. „Komplett rutschig und schmierig, dazu im Abschnitt Metzgesfeld eine dicke Nebelwand“, stöhnte Aberle über die Herausforderung, gab sich aber souverän und zeigte Besonnenheit, als er sich auf die Bedingungen einschießt. Während dessen schwärmte der auf der Einführungsrunde unterbeschäftigte Beifahrer von den herbstlichen Nebel- und Sonnenlichtspielchen welche die Strecke und Landschaft in einem märchenhaften Bild erscheinen ließen. „Und ich hatte meine Kamera vergessen“, unkte der Navigator.
Die erste Setzzeit setzte aber dem Spaß ein ernstes Ende, die Bestätigungsrunden folgten sogleich und zeigten, dass das Team sich nun blind versteht. Präzisen Zeitangaben folgte eine präzise Fahrtenregelung. Mit gerade einmal 17,7 Strafpunkten beendet Martin Aberle seinen Fahrerturn in der Boxengasse. „Das sind 1,77 Sekunden addiert aus drei Runden. Nicht schlecht“, freut sich Beifahrer Fragstein, Martin Aberle aber grummelt: „Wir haben eine Sekunde verloren, weil da zwei meinten Nebeneinander zur Ziellinie zu fahren, da war kein Durchkommen.“
Hoch motiviert ging es in den zweiten Abschnitt mit getauschten Rollen. Martin Aberle nun mit dem Daumen auf der Stopuhr, Olli v. Fragstein mit selbigen am Lenkrad. Auch nun funktionierte die Kommunikation sehr gut. „Bis auf meine zweite Runde. Da war ich eine Sekunde zu früh da. Mein Fehler“, meldet Olli v. Fragstein sich freiwillig zum Felgenwaschen: „Mit 15,6 Strafpunkten bin ich dennoch sehr zufrieden. Umgerechnet haben wir auf jeder der über 20 Kilometer langen Bestätigungsrunden nur 0,6 Sekunden aufgebrummt bekommen. Das kann man doch schon Gleichmäßig nennen“, freut sich der angehende Ingenieur. Die Tabelle allerdings zeigt, wie eng es in der GLP zu geht. Platz 49 von 150 im Gesamt und Platz 9 von 47 Teilnehmern in der Rookiewertung zeigen zwar das beste Saisonresultat, aber ebenso auch noch reichlich Spielraum für Verbesserungen an. Da dies die letzte GLP für das junge AVF-Team im Jahr 2007 war, freut man sich auf den Start im Jahre 2008. Die Vorbereitungen dafür haben schon lange begonnen…